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DruckBilder

DruckBilder. Stereotype und Geschlechtercodes in den antipolnischen Diskursen der »Gartenlaube« (1870-1930). (Literatur – Kultur – Geschlecht. Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte. Grosse Reihe, Bd. 21). Köln: Böhlau, 2002.
 

Gartenlaube

Kollektive nationale Phantasien waren im Entstehungsprozess des modernen Europa von maßgeblicher Bedeutung, sie können bis heute immer wieder aktualisiert werden. Die Sexualisierung der nationalen Konkurrenzbeziehungen spielt hier eine herausragende Rolle. Die Studie geht den geschlechtlich codierten Stereotypisierungen im deutsch-polnischen Verhältnis nach, die ab der deutschen Reichsgründung in der bürgerlichen Zeitschrift »Die Gartenlaube« Verbreitung fanden, und mit denen die deutsch-polnischen Beziehungen in den verschiedenen historischen Phasen als hierarchisch gekennzeichnet und festgeschrieben wurden: verweiblichte Männer, erotisierte und zur Braut stilisierte Regionen und Städte, »Mutter Heimat« oder vergewaltigende Herren. Aber auch der drucktechnische Stereotypisierungsprozess selbst und das Stereotyp als medialer Informationsträger unterliegen einer geschlechtlichen Semantik.